Ludwigsburg – Der alte und neue IBF-Intercontinental Champion im Supermittelgewicht heißt Vincent Feigenbutz. Der 22-Jährige Karlsruher hat am Samstag in Ludwigsburg den Südafrikaner Ryno Liebenberg besiegt. Wegen einer blutenden Platzwunde an Liebenbergs Stirn brach der Referee den Kampf in der sechsten Runde ab, ohne den Arzt zu konsultieren. Damit verhalf er Feigenbutz zu einem umstrittenen TKO-Sieg.
Sport1-Boxexperte Graciano Rocchigiani sah Feigenbutz hinten und haderte mit dem Ringrichter: “Heute hätte er den Kampf normalerweise nicht gewinnen können, so wie er geboxt hat und wenn der Ringrichter Arzt ist, soll er die Verletzung abtupfen, das Blut wegmachen und dann gucken, wie dick, breit und tief die Wunde ist. Hier (gemeint ist die Stirn) kann eigentlich gar nichts passieren, das ist alles Knochen.“
In der Tat setzte der Südafrikaner Feigenbutz in den Auftaktrunden zu, hielt ihn an den Seilen und kam mehrfach mit Aufwärts- und Körperhaken durch.
Daran konnte auch Feigenbutz neuer Coach Zoltan Lunka nichts ändern. Der Bundestrainer des Deutschen Amateurbox-Verbands (DBV) übernahm von Valentin Silaghi die Vorbereitung des Karlsruhers. Silaghi ist wie Lunka, beim Amateurverband angestellt ist.
Ebenfalls am Ring war der DBV-Sportdirektor Michael Müller. Seit der proklamierten Zusammenarbeit des Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) und dem Amateur-Verband setzt der DBV auf Profiboxer, vor allem auf das junge Talent Vincent Feigenbutz.
Denis Radovan schickte nach 1:14 min in der vierten Runde den Italiener Mattia Scaccia zum Duschen. Radovan, der von Conny Mittermeier trainiert wird, zeigte mit seiner allerersten Schlaghand, dass er nicht gewillt war, die gesamte Dauer des Acht-Runders zu gehen. Zweimal haute der Kölner Scaccia runter, bevor er ihn kampfunfähig schoss.
Halbschwergewichtler Leon Bunn bezwang Maurice Possiti einstimmig nach Punkten. (78:74 78:74 78:74) Obwohl es gegen den sehr guten Franzosen keinen KO gab, war die Leistung des Frankfurters erstklassig. Lob kam von seinem Coach Georg Bramowski: „Es ist sensationell, wie diszipliniert Leon die Taktik umgesetzt hat. Lange Distanz und als erster die Akzente setzen. Genau das sollte er tun, genau das hat er gemacht. Einfach sensationell!“
In einem Fight über zehn Runden wurde Nina Meinke neue Weltmeisterin der Verbände WIBF und GBU. Für die Gürtel bezwang die Federgewichtlerin die Italienerin Vissia Trovato. (96:93, 96:93, 97:92)
Die weiteren Ergebnisse
Halbschwer: Ufuk Temur PS über Ata Dogan
Schwer: Kem Ljungquist PS über Igor Mihaljevic
Super-Mittel: Patrick Rokohl PS über Mika Joensuu