Home Boxen allgemein Zurück zu den goldenen Zeiten – Boris van der Vorst hält niederländischen Box-Verband auf Kurs

Zurück zu den goldenen Zeiten – Boris van der Vorst hält niederländischen Box-Verband auf Kurs

by Wolfgang Wycisk

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Präsident Boris van Vorst und Ehefrau Ingeborg

Präsident des NED Boxverbands Boris van Vorst und Ehefrau Ingeborg

Seit 2013 führt Boris van der Vorst gemeinsam mit seinem Präsidium den holländischen Boxsport-Verband. In den Medien tritt der 44-Jährige so gut wie gar nicht in Erscheinung. Die Öffentlichkeit überlässt er lieber seinen Athleten. Davon gibt es nicht allzu viele. Nur 3.500 Boxsportler sind im “Nederlandse Boksbond“, wie der Verband offiziell heißt, organisiert.

Präsident baut auf Dream-Team Wenn man mit van der Vorst spricht, lobt er die Arbeit seines Präsidiums. Einige Namen fallen auffällig oft: Peter Bonthuis, Hans de Bruijn, Hennie van Bemmel und Peter van der Pas – seinem Dream-Team, wie er betont. Peter Bonthuis hat das angespannte Verhältnis zum Nationalen Olympischen Komitee (NOC) geerdet. Die Zusammenarbeit mit dem NOC ist wieder vertrauensvoll und von gegenseitigem Respekt geprägt.

Auf der letzten Weihnachtsgala, einer Boxveranstaltung die jährlich vom Verband organisiert wird, war das gesamte Präsidium des NOC anwesend. Keiner hat gefehlt. Für den obersten Boxfunktionär ist es ein besonderer Beweis der Wertschätzung.

Organisator dieser und anderer Großveranstaltungen ist Hans de Bruijn. Er ist gleichzeit für die Pressearbeit zuständig.

Hennie van Bemmel

Hennie van Bemmel

Van Bemmel für Erfolg verantwortlich Den Leistungssport verantwortet Hennie van Bemmel. Ihm lässt der Präsident freie Hand. Der Bondscoach kombiniert Altbewährtes und neue Ideen mit verblüffendem Erfolg. Beispiel hierfür ist der letzte Chemiepokal. Die Oranjes starteten mit drei Athleten. Alle gewannen eine Medaille. Roy Korving holte sogar Gold.
Van Bemmel setzt auf Klasse, statt auf Masse. Bei weniger als 300 Wettkampfboxern, auf die er zurückgreifen kann, ist „Masse“ eh kein Thema.
Trotzdem sind die Ziele ambitioniert. Mindestens ein Boxer und eine Boxerin sollen sich zukünftig für die Olympischen Spiele qualifizieren. Experten trauen den Niederländern für Rio allerdings mehr zu.
Derzeit zählen Enrico La Cruz, Max van der Pas, Peter Mullenberg sowie Roy Korving zu den TOP-Athleten der Niederländer. Alicia Holzken und Nouchka Fontyn sind die Frauen in diesem Spitzenkader.

Oberliga mit hohem Stellenwert Van Bemmel trainiert mit seinen Faustkämpfern im neuen Leistungszentrum in Papendal, dem einzigen dieser Art in Holland. Für die Sportler, deren Anreise zu weit ist, stimmt er sich mit ihren Trainern ab.
Die WSB und die Bundesliga sind wichtige Bestandteile für die Ausbildung der Kaderathleten. Hier bekommen sie die starken Gegner, die sie benötigen, um sich weiterzuentwickeln.
Einen fast noch höheren Stellenwert hat die internationale Oberliga. Sie sind für den Nachwuchs und die Talentsichtung derart wichtig, dass sich Coach Peter van der Pas ausschließlich mit ihr beschäftigt. „Anfangs gab es wenig Vertrauen für die Liga”, berichtet van Bemmel. „Jetzt wissen unsere Vereine, dass der Weg zur Spitze nur über die Oberliga führt.“

Probleme bei den Hörnern packen Van der Vorst sieht die Gefahr, dass die, mitteleuropäischen Verbände von den neuen Boxnationen wie Kasachstan und Aserbaidschan abgehängt werden. Er packt das Problem bei den Hörnern und würde gerne die nächste Europa-Meisterschaft ausrichten. Allerdings weiß er nur zu gut, dass sein Verband eine EM finanziell nicht tragen könnte. Deshalb hat er die Idee, die Meisterschaft in zwei Ländern auszutragen. Damit wäre die Kosten überschaubar. Im Fußball ist so etwas gelebte Praxis, warum sollte dies nicht im Boxsport funktionieren?

Auch das Nischendasein des Frauenboxens bereitet ihm Sorgen. Er würde sich freuen, wenn der europäische Boxsportverband (EUBC) die geplante EURO-Liga für Frauen in die Tat umsetzten würde. Van der Vorst sucht schon jetzt Allianzen, denn das Potenzial an niederländischen TOP-Boxerinnen ist mehr als übersichtlich und würde für keine eigene Mannschaft reichen.

Van der Vorst möchte den Boxsport mit neuen Konzepten inspirieren, die in den Geist unserer Zeit passen. Für ihn ist das Manager- sowie das Veteranen-Boxen genauso wichtig, wie der Leistungssport. Noch sind nicht alle offen für diese Ideen. Aber das war ja am Anfang mit der Oberliga genau so.

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