An zwei Tagen wurden in Gronau die neuen Landesmeister der Jugend ausgeboxt. Nur eine, der insgesamt 40 Halbfinal- und Finalansetzungen, endete vorzeitig durch Aufgabe. Dies war ein sichtbares Zeichen dafür, wie eng die Leitungsdichte bei den besten Nachwuchsboxern in NRW ist.
Der Ringarzt war faktisch arbeitslos. Nicht eine Cut-Verletzung musste er versorgen. Das lag an dem Abkleben der Klettverschlüsse an den Boxhandschuhen, dass der Supervisor Thorsten Broll konsequent forderte.
Großes Lob erhielten die Ausrichter vom BC Siegfried 26, allen voran Artur Satula sowie Jutta und Adel Ezzeldinne. Sie organisierten die Meisterschaften erstklassig. Die Kämpfer, Trainer, Zuschauer und Offiziellen fühlten sich rundum wohl.
Sechs der 18 Finalkämpfe wurden in der B-Klasse durchgeführt. In dieser Klasse habe die Kämpfer nicht mehr als 14 Siege errungen. Ab 15 Siege beginnt die A-Klasse.
NRW Meisterin im Halbweltergewicht wurde Alischa Islek. Im Halbfinale setzte sie sich gegen Stefania Tse aus Hamm durch. Im Kampf um Gold bekam sie die Bocholterin Dunja Teröde vor die Fäuste. Teröde, die in Gronau ihr drittes Gefecht bestritt, fightete tapfer, konnte jedoch Bielefelds Powerfrau nicht gefährden.
In der Vorrunde unterlag Jan Rößner von Helios Aachen dem Hildener Klivest Hurmi. Trotzdem boxte Rößner um Gold, denn Hurmi hatte Übergewicht und damit den Kampf bereits an der Waage verloren.
Im Finale verpatzte Rößner die erste Runde gegen Dimitri Prokorov aus Bonn. Dann zeigte er was er am besten kann – krasses Konterboxen. In der zweiten Runde glich er aus. Doch Prokorov kam zurück und entschied den letzen Durchgang knapp für sich. Mit einem 4:1 sicherte sich der Bonner den Titel im Mittelgewicht der B-Klasse.
Nach ihren einstimmigen Vorrundensiegen standen sich im Fight um das Gold im Halbweltergewicht der A-Klasse Khavazi Israilov und Sarhad Nouzad aus Essen gegenüber.
Diszipliniert hielt sich Nouzad an die mit Trainer Peter Staack abgesprochene Taktik und dominierte den Duisburger Rechtsausleger mit der Schlaghand. Israilov bäumte sich gegen die sich anbahnende Niederlage auf, aber es nützte nichts. Die Jury entschied sich für den clever boxenden Nouzad.
Ali Cem Koc vom Boxring Hilden kämpfte sich ebenfalls ganz nach oben aufs Treppchen. In seinem Gefecht gegen Ulcayo Orkun wechselte er ständig die Auslage und beschränkte die Beinarbeit auf das Allernötigste. Allerdings hielt er die Deckung sehr tief. Jedoch konnte der Heiligenhauser kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil, er kam mit Kocs Stil nicht zurecht und musste viele Treffer nehmen.
Eine Goldmedaille ging nach Düsseldorf. TuS Gerresheims Fatih Karbathman, startete mit einem knappen Punktsieg über den Kölner Erwin Isovic in die Meisterschaft.
Im Finale triumphierte der Weltergewichtler über Diyar Coskun. Anfangs war es für Karabathman schwierig, den richtigen Abstand zu finden. Viele seiner Schläge kamen zu kurz. Ab Runde zwei stand er gut und setzte die alles entscheidenden Treffer.
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