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Traktor Schwerin schlägt Hertha mit 11:10

by Wolfgang Wycisk

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Von Jürgen Schultz

Schwerin. Gebangt, gekämpft, gesiegt. Das Box-Kollektiv des BC Traktor Schwerin hat den Rückrunden-Start in der Bundesliga für sich entschieden.
Gegen das starke Team von der Hertha BSC gewann der Traditionsverein knapp, aber durchaus verdient, mit 11:10.
Gut 980 Zuschauer in der Schweriner Palmberg-Arena verfolgten am Samstagabend sieben spannende und teils mitreißende Kämpfe, von denen die ersten Drei verloren gingen und erst die letzten Vier siegreich für die Traktor-Crew endeten.
Ringsprecher Jan Müller hatte zuvor das heimische Publikum süffisant zum „hoffentlich schönen Boxabend“ im neuen Jahr gegen die „alte Dame Hertha“ begrüßt.
Dann allerdings verlor gleich zum Auftakt Arslan Khataev (57 Kilogramm) seinen Kampf gegen Enkh Amar Kharkuu – nicht eben überraschend. Gegen die schnellen Halbdistanz-Angriffe des Herthaners und sechsfachen mongolischen Meisters fand der Schweriner Publikumsliebling zu spät die passende Antwort.
Dann unterlag Schwerins Deniel Krotter (bis 63 Kg) im packenden Fight dem Berliner Murat Yildirim, jedoch denkbar knapp. Das sonst überaus faire Publikum pfiff und buhte bei der Urteilsverkündung – ebenso wie beim engen Sieg von Paul Wall (Hertha/69 Kg) über Traktorboxer Nick Bier, der nach verschlafener erster Runde den Kampf bis zuletzt offenhielt.

6:3 für Hertha zur Pause – das 12:8 für den BCT aus dem Hinkampf war nicht mehr erreichbar, die Heim-Niederlage drohte.
Nach der Pause Power-Boxen – die Traktor-Zugmaschine mit Kraftakt und imponierender Aufholjagd. Im Mittelgewicht (bis 75 Kg) bezwang Traktor-Boxer Yaroslav Samofalov, eigentlich in der Gewichtsklasse bis 69 Kg zuhause, den physisch wie boxerisch starken Zelimhan Dadaev deutlich nach Punkten. Samofalov, Ukrainer, brillierte mit blitzschnellen wie technisch blitzsauberen Aktionen – vielleicht der beste und schönste Kampf des Abends.
Als dann Halbschwergewichtler Stepan Hrekul (81 Kg) gegen Berlins Abdulrahman Abu- Lubdeh nach Verletzungsabbruch in der 1. Runde zum Punktsieger erklärt wird und BCT Fighter Nadir Ünal seinen Berliner Kontrahenten dito in Runde eins mit zwei schweren Wirkungstreffern an Körper und Kopf zum Aufgeben zwingt, steht es plötzlich 9:9 vor dem finalen Kampf des Abends. Superschwergewichtler Nelvie Tiafack (+91 Kg) hat es in den Fäusten, den Schweriner Sieg zu sichern. Mit ungestümen Kopf- und Körperhaken und unter „Nelvie“-Rufen des Publikums treibt der Schweriner Herthas Alexander Müller vom Berge vor sich her, landet schwere Treffer. Runde zwei wird erst gar nicht eingeläutet – die rote Hertha-Ecke signalisiert Aufgabe! Heimsieg für Schwerin!

Traktor-Trainer Sebastian Zbik ist erleichtert: „Wir haben nicht aufgegeben, an den Sieg geglaubt.“ Der BC Traktor ist also wieder im Rennen um den deutschen Mannschaftsmeistertitel.
Die von Traktor-Beiratschef Prof. Dr. Jens Hadler zuvor angekündigte Rückeroberung der Tabellenspitze in der Box-Bundesliga bleibt realistisch. Hadler: „Danke für die großartige Unterstützung durch das Publikum.“ Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) und Gast des Kampfabends, würdigte ausdrücklich die engagierte Arbeit des Boxstützpunkt Schwerin sowie des BC Traktor.

Dem Präsidenten des DBV war die Freude anzumerken, als er verkündete, dass Prof. Dr. Hadler nunmehr auch Mitglied des Vorstandes des DBV ist. „Am Ende wird die Ente fett“, bilanziert Ringsprecher Müller salopp den dramatischen Kampfabend mit packenden Ringschlachten – und verdientem Traktor-Sieg.

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