Home Boxen allgemein OG Salah Ibrahim entzaubert Kuba – Elf Medaillen für Soldaten beim Cologne Boxing Cup

OG Salah Ibrahim entzaubert Kuba – Elf Medaillen für Soldaten beim Cologne Boxing Cup

by Wolfgang Wycisk

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Coach Lukas Wilaschek und OG Salah Ibrahim

Coach Lukas Wilaschek und OG Salah Ibrahim

Hast du das gesehen? HAAAST DUUU DAAAS GESEEEHEN?“ Der sonst so geerdete Bundestrainer Lukas Wilaschek war völlig aus dem Häuschen. Soeben hat sein Schützling, Salah Ibrahim, den Kubaner Giovis Salfran Mejias mit 4:1 abgefertigt und sich im heftigsten und dramatischsten Gefecht des 5. Cologne Boxing Cups die Goldmedaille im Fliegengewicht gesichert.

Dieses Jahr nahmen 111 Athleten aus zwölf Nationen und einem olympischen Flüchtlingsteam an dem viertägigen Sport-Meeting teil. Deutschland stellte mit 22 Boxer und Boxerinnen die größte Delegation, von denen 13 als Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr dienen. Das Event wurde nicht wie in den Vorjahren in der Kölner MOTORWORLD ausgetragen, sondern im Maritim Hotel unweit des Doms. Das Maritim war Unterkunft und Veranstaltungsstätte zugleich. Dadurch konnte Salah Ibrahim für seinen alles entscheidenden Kampf von seinem Zimmer mit dem Aufzug bis fast in den Ring fahren.

OG Salah Ibrahim entzaubert Kuba

OG Salah Ibrahim entzaubert Kuba

Der 24-jährige Soldat der Faustkämpfer Köln-Kalk bezwang jeden, der sich zu ihm in den Ring traute. Zuerst war es der Mongole Lkhagvdadorj Davaadorj, den er bereits im Vorjahresfinale auf den 2. Platz verwies. Im Halbfinale war es der für das Flüchtlingsteam startende Omid Ahmadisafa und schließlich Giovis Salfran Mejias aus der Überfliegernation Kuba. Der mit heftigem Schub in den Fäusten Gesegnete musste sich den Dubletten von Deutschlands bester „Fliege“ beugen. Ibrahim war nicht der einzige Soldat, der den Cup goldbehangen beendete: Hauptgefreite Maxi Klötzer, Unteroffizierin Stefanie von Berge, und der Oberstabsgefreite Magomed Schachidov standen ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen.

OSG Magomed Schachidov

OSG Magomed Schachidov

Schachidov widmete seine Medaille seinem Coach Zoltan Lunka: „Mein Trainer hat mich auf jeden Kontrahenten perfekt eingestellt. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Danke Herr Lunka!“

rot - HG Maxi Klötzer

rot – HG Maxi Klötzer

Mit 50 kg war HG Maxi Klötzer die Leichteste des Teams, ihre Leistung eine der heftigsten. Pihla Kaivo-Oja aus Finnland, dann die Mongolin Balsan Mungunsaran, und im Finale Demie Jade Resztan aus England. Keine konnte dem Wirbelwind aus Chemnitz trotzen. Zurecht gewann sie Gold und ebenfalls zurecht, wurde sie mit dem Pokal für die beste Kämpferin geehrt.

„Steffi boxt einfach nur schlau“, stellte die sympathische Lütfiye Tutal fest, die sich mit dem U-22 Team in Köln auf die anstehende Europameisterschaft vorbereitete. Ihre Meinung über Unteroffizierin Stefanie von Berge teilte Rüdiger May, der jüngere der prominenten Boxbrüder: „Steffi war beweglich, hielt die Gegnerinnen auf Distanz, störte mit Einzelaktion und griff genauso an.“

blau: Uffz Stefanie von Berge

blau: Uffz Stefanie von Berge

Sie lieferte – nicht die Blockbuster wie Salah Ibrahim oder Murad Yildirim, aber sie lieferte. Effizient und ohne eine einzige Schmarre in ihrem hübschen Gesicht abzubekommen, boxte sie ein großartiges Turnier. Ihr nächstes Ziel: ein Treppchen-Platz bei der U22-EM in Budva, Montenegro. Je höher, desto besser.

Der Gefreite David Gkevorgkian und der Stabsunteroffizier Murat Yildirim wurden mit Silber dekoriert. Beide verloren im Finale gegen Kuba. Nach einem Freilos besiegte Traktor-Schwerin-Boxer Gkevorgkian die Mongolei und danach England jeweils mit 5:0. Im Kampf um Gold unterlag er dann Erislandy Alvarez Borges.
Betreut wurde der Gefreite von Hauptfeldwebel Marcus Abramowski, sportlicher Leiter des Bundesstützpunkts Schwerin, zugleich Motor des Boxsports bei den Streitkräften. Er war sichtlich beeindruckt von seinem Halbweltergewichtler: „Wer David in Aktion gesehen hat, der weiß das ein Riese in ihm schlummert. Unser Job ist es, diesen Riesen zu wecken.“

blau: Stuffz Murat Yildirim

blau: Stuffz Murat Yildirim

Für SU Yildirim hätte es bis ganz nach oben reichen können, wenn er nicht in der ersten Runde seines Finales aus der langen Distanz geboxt hätte. Denn sein Endrundengegner Rolando Martinez Perez setzte die Treffer, die man eigentlich von Yildirim erwartet hatte. Dass so nicht zu gewinnen war, sahen auch die Trainer des Berliners. Sie änderten die Kampftaktik. Schon im nächsten Durchgang boxte der SU aus der Halbdistanz. Yildirim begann die Führung des Kubaners abzuschichten. Doch es reichte nicht mehr, um den Kampf zu drehen. Mit einem knappen 3:2 verlor er das Finale im Federgewicht. Wer den quirligen Berliner kennt, der weiß, dass er die unglückliche Niederlage bereits abgehakt hat und über die anstehenden Herausforderungen nachdenken wird.

 Die Platzierungen für die Bundeswehr:

Gold: HG Maxi Klötzer (50 kg), U Stefanie von Berge (66 kg), OG Salah Ibrahim (51 kg), OSG Magomed Schachidov (71 kg) Silber: SU Murat Yildirim (57 kg), G David Gkevorgkian (63,5 kg)
Bronze: HG Leonie Müller (66 kg), G Ousainou Hansen (57 kg), HG Deniel Krotter (71 kg), HG Kevin Boakye Schumann (80 kg), HG Delil Dadaev (80 kg)
Platz 5: U Silvio Schierle (80 kg), HG Alexander Okafor (92 kg)

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