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1. Bundesliga: NSV-Boxer knapp geschlagen

by Wolfgang Wycisk

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Nachbericht Boxen Bundesliga BSK Hannover-Seelze – NSV // Autor: Johann Reinhardt //

Fotograf: Ulrich Friebel

Der erste Auswärtskampf des neuen Kalenderjahres beim BSK Hannover-Seelze war der erwartet enge Schlagabtausch und endete mit der ersten Saisonniederlage des Titelverteidigers: 10:11 hieß es aus Sicht der Nordthüringer in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Nachdem die Nordhäuser Bundesliga-Boxer zuvor dreimal in Serie den alles entscheidenden Superschwergewichtskampf für sich entschieden, musste sich der russische Leistungsträger Vladimir Ivanov nach einem umstrittenen Urteil diesmal dem Hannoveraner und früheren Nordhäuser Max Keller geschlagen geben.

Trotz Lampenfieber: Gálos feiert Bundesliga-Premieresieg Dabei lag die NSV-Boxstaffel nach den ersten drei der sieben Kämpfe zur Halbzeit noch im Soll. Zu Beginn verloren Dias Kuzembaew im Bantamgewicht und der polnische Leichtgewichtler Radomor Obrusniak gegen die favorisierten Hannoveraner Ramon Sharafa und Artur Bril, letzterer amtierender Deutscher Meister, doch beide schnupperten an einer Überraschung. „Für mich war Dias nach längerer krankheitsbedingter Pause mindestens gleichwertig, in heimischer Halle kann das durchaus zum Sieg reichen. Auch Radomir hat nicht enttäuscht, kam aber zu spät in Fahrt, die dritte Runde hat er für mich klar gewonnen“, blickt Cheftrainer Andreas Dietrich-Scherfling zurück. Den ersten Sieg und somit den so wichtigen Anschluss vor der Pause holte der

Rudenko, Seelze  und Galos, NSV

Rudenko, Seelze und Galos, NSV

20-jährige Debütant Viktor Gálos, der gegen Dimitry Rudenko die klareren Treffer setzt und seine Reichweitenvorteile ausspielte. „Nachdem ich die erste Runde dominierte, fiel ich anschließend in ein kleines Tief, konnte mich aber rechtzeitig zur dritten Runde wieder erholen“, kommentiert der zufriedene Ungar.

Deines bringt NSV erneut unter Zugzwang – Bunn sorgt für “Finale furioso” An die Leistung seines Landsmannes knüpfte nach der Halbzeit auch Leistungsträger Balázs Bacskai an. Der Europameister von 2010 spielte gegen den ukrainischen Vizemeister Ihor Nesterov seine ganze Erfahrung aus und errang einen nie gefährdeten Sieg nach Punkten. Nach dem zwischenzeitlichen 9:9 Ausgleich durch Bascskai lagen die NSV-Boxer noch im Plan, doch der favorisierte Kaderboxer Denis Radovan musste sich in einem engen Schlagabtausch Jakob Deines geschlagen geben, was bei nur noch zwei ausstehenden Kämpfen einen erneuten Rückstand bedeutete und die Südharzer unter Zugzwang brachte. „Denis setzte geschickt seine Treffer. Wir waren aber zu sehr auf das Ausboxen bedacht, ohne überzeugend zu arbeiten. Auswärts war das zu wenig, obwohl man hätte auch anders entscheiden können“, erklärt Dietrich-Scherfling.

Die Last lag nun auf den Schultern von Leon Bunn und Vladimir Ivanov. Halbschwergewichtler Bunn dominierte die ersten beiden Runden gegen Junioren-Weltmeister Vladyslav Mykhaylov, zog sich in der dritten aber zu sehr zurück und wurde nach einigen schweren Treffern angezählt. Trotzdem rettete der Hesse seinen Vorsprung über die Zeit und bereitete mit seinem Erfolg ein erneutes Finale furiose im Superschwergewicht zwischen Vladimir Ivanov und dem in der Vorsaison noch für Nordhausen kämpfenden Max Keller.

Umstrittene Verwarnungen gegen Ivanov geben den Ausschlag für Hannover Wie in den Kämpfen zuvor schenkten sich auch Ivanov und Keller nix und lieferten sich einen Fight auf Messers Schneide. Nachdem Ivanov in den ersten beiden Runden versuchte, seinem Gegner auszuweichen und aus der Distanz zu treffen, wurde er in der letzten Runde zweimal verwarnt. „Dies hat letztlich leider den Ausschlag für Hannover gegeben und den Gegner wieder unnötig stark gemacht, hinzu kommt dass Vladimir zu oft aus der Defensive heraus agiert. Damit ist es schwerer auswärts zu gewinnen. Klar ist aber auch: International gibt es solche Verwarnungen nicht, damit hat der Kampfrichter den Kampf in die richtige Richtung gelenkt“, ärgert sich Cheftrainer Andreas Dietrich-Scherfling über die Entscheidungen. „Natürlich hätten wir gerne etwas zählbares mitgenommen, aber auswärts ist es immer schwerer und man muss 110 Prozent geben, um die Punktrichter von sich zu überzeugen. Das haben wir heute nicht ganz geschafft“, so Manager Michael Döring.

Die Chance zur Revanche hat die Nordhäuser-Equipe im nächsten Heimkampf am 12. März mit dem eigenen Publikum im Rücken, wenn die Leinestädter die Fahrt in die Ballspielhalle antreten müssen. „Natürlich wollen wir hier getragen durch unsere Fans den Sieg einfahren, sodass es im Kampf um die Meisterschaft bis zum Ende spannend bleibt“, blickt Döring voraus.

 

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